Donnerstag, 4. November 2010

Lene ist jetzt in Italien




Sooo der geheime Finnland Blog wird einfach in Italien fortgesetzt:


Inzwischen bin ich einen Monat hier und habe mich ganz gut eingelebt. Die Zeit vergeht wie im Flug, wenn man bedenkt, dass schon ein Drittel meines Aufenthaltes vorbei ist. Viel zu schnell, wenn man bedenkt was es alles zu entdecken gibt. Definitiv freue ich mich aber wieder auf meine WG in Bonn. Ich kann nicht behaupten dass ich in meiner römischen Wohnsituation unzufrieden bin, aber es ist doch etwas gewöhnungsbedürftig. Mein Zimmer habe ich über eine deutsche Internet Seite gefunden, da mein Vermieter halb deutscher ist und gerne deutsche Studenten unterstützen möchte. So wohne ich also mit zwei andern deutschen zusammen. Nördlich des Vatikans auf einem „Berg“. Es fährt ein unregelmäßiger Bus hoch, so dass dann man wenn man Glück hat in 20 Minuten in der Innenstadt ist. Zu Fuß zum Petersdom dauerts ca. 35 Minuten. Das Beste an der Wohnung ist vor allem, das sie auch an der Bahnstrecke liegt, an der sich auch das Krankenhaus befindet, so dass ich in einer viertel Stunde dort bin. Der große Nachteil ist, dass man nachts relativ schlecht nach Hause kommt und das die Wohnung ein ausgebauter Keller ist. So beträgt die Luftfeuchtigkeit innen gefühlte 90%. Postkarten wellen sich und meine Kleidung ist permanent ein wenig klamm. In meinem Zimmer halten regelmäßig Nacktschnecken Einzug. Nun gut es ist relativ billig und zwei Monate werde ich’s wohl noch überleben. Grad werden die Heizungen repariert ich hoff die kommen dann auch zum Einsatz. Ich wohne hier zusammen mit Ronja, die grad angefangen hat hier soziale Arbeit zu studieren, da sie mehrere freiwilligen Einsätze in Italien gemacht hat und in Deutschland keine Studienplatz bekam. Außerdem wohnt ihr italienischer Freund hier und ist folglich eigentlich der vierte Mitbewohner. Der ist auf seine Weise sehr lustig. Weil sehr italienisch. Ronja ist auf jeden Fall sehr nett.

Der zweite Mitbewohner ist Phillip. Ja Phillip. Nachdem das in Finnland sehr gut geklappt hatte werde ich aus Phillip lernen, nicht mehr in zusammengewürfelte WGs zu ziehen. Ich halte ihn für aufmerksamkeitsgestört. Er kann mir generell nicht folgen, wenn ich was erzähle, redet keinen Satz zu ende und lässt alles stehen und liegen. Zudem ist er grundsätzlich unzufrieden mit allem, vor allem mit sich und ich komm mir vor neben ihm wie der ausgeglichenste und zielgerichtetste Mensch der Erde. Zusammen mit unseren unterschiedlichen Lebenseinstellungen und Geschmäckern was alles mögliche betrifft ist das wirklich anstrengend. Naja auch in dem Punkt werden die zwei Monate vorüber gehen. Allerdings hätte ich es nie für möglich gehalten, dass ich ein Mal zur ordentlichsten Mitbewohnerin einer WG gekürt würde.

Das Krankenhaus hat wirklich meine Erwartungen übertroffen. Bin auf der Station für Nierentransplantation und Gefäßchirurgie gelandet. Lernen wird ich wohl erwartungsgemäß nicht soooo viel liegt auch daran, dass mein Interesse nicht übers notwendigste hinaus geht. Es sind schon zwei deutsche Pjler (und sind im Gegensatz zu mir sehr auf Erasmus Party aus.. Ich hab da nach Finnland genug von ;) aber ich bin froh dass sie da sind weil sie die wesentlichen dinge Natürlich gecheckt haben) da, seit August, deren Hauptziel es am Tag ist Cafe trinken rauchen und früh gehen. Abgesehen vom mittleren Punkt bin ich ins System eingestiegen. Ansonsten geht’s um viertel nach acht mit ner Besprechung los danach Visite und dann Cafe und dann unser Auftritt.. Wir gehen in die Zimmer und sagen "Boungiorno Signore, Medicazione... und wechseln die verbände Meist unter Aufsicht ;) Letztens sollte wir ne Drainage zeihen und als unser Chef Nicola (der ansonsten nix zu sagen hat und uns deshalb mag weil er unser Chef ist) gesehen hat dass ich das mache ist er fast ausgetickt.. She has not done it yet... aaaahh. Naja die beiden mit PJler sind nicht so erpicht darauf italienisch zu lernen, deswegen waren die Ärzte schon angetan davon wie viel ich konnte... nunja so zweimal die Woche geht’s in den OP letzte Woche durfte ich einmal assistieren das war wie in Deutschland und einmal neben nem Tische stehen an dem vier Ärzte waren.. hat sich voll gelohnt. Naja nach drei stunden bin ich gegangen. Dann gab’s auch noch ne diese Beinamputation bei der ein Knochenstück durch die Gegend flog und ich froh war dass ich nicht getroffen wurde Ab halb zwölf planen wir so langsam wie wir am besten verschwinden und schaffen das meist von dann bis eins.. ui nur letzte Woche ein mal bis drei.. wann man geht ist das Thema des Tages. Obwohl mir zumindest der eine Pjler in dem Punkt zu krass und unmotiviert ist.. man muss es ja nicht übertreiben. Naja Matthias aus Heidelberg ist ganz nett und Siegfried aus München mmh auch nett aber ich flüchte von Ausrede zu Ausrede nicht mit ihm Party zu machen. Tja ab dieser Woche sind aber noch zwei Italienerrinnen da die motivierter sind. die schwänzen ihre Vorlesungen um das gleiche wie wir zu machen weil sie ja da mal anfangen wollen und sonst keinen job kriegen außerdem sonst nie was praktisches machen. naja und die sind motivierter .. mmh deshalb sind wir gestern einfach abgehauen. Allerdings sind die Assistenzärzte seid die da sind auch nicht mehr ganz so entspannt. Ich hoff das entwickelt sich nicht Richtung arbeit ;).

die Stadt ist natürlich super toll wenn auch sooooo riesig (bin eindeutig kein Großstadt Mensch.. aber für die Zeit genieß ich’s), das Wetter ist natürlich tendenziell besser als in Deutschland aber „kalt“ wird’s langsam auch. Die letzte Zeit war vor allem von Besuch geprägt, erst kam meine beste Freundin aus Bonn, dass war echt schön mit jemand vertrautem durch die Gegend zu ziehen. Zudem waren zwischen durch 2300 Messdiener aus Köln da so dass ich auch manchmal ein bekanntes Gesicht in der Stadt gesehen hab. Dann kamen meine Eltern und ein andere Freund war in der Stadt. Der war auch an meinem Geburtstag da, zusammen mit meinem kleinen Bruder Niklas, der seine Freundin Besucht, die hier auch grad Erasmus macht und drei Tage nach mir Geburtstag hat, so hatte ich einen schönen Tag.

Alles in allem wär Italien definitiv nicht das Land in das ich auswandern würde. Krieg jedes Mal Aggressionen wie Rücksichtslos die Italiener beim Zugfahren sind ;). Dennoch gefällts mir sehr gut und ich bin froh für die drei Monate hergekommen zu sein. Naja italienisch versteh ich ganz gut sprechen mmh noch nicht soooo aber ich hab ja noch ein bisschen zeit, beten werd ich auf jeden Fall auf italienisch lernen, denn da meine Erasmus Party Motivation nicht soo ausgeprägt ist guck ich dinge an oder gehe in diverse Kirchen ;) trinke weiterhin Cappuccino, esse Eis und Pizza.



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